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Das Thema Bargeld beschäftigt nicht nur die Bundes-ÖVP, sondern auch den Oberösterreichischen Seniorenverband: Landesobmann Josef Pühringer lud am Mittwoch zu einem Austausch mit Vertretern der fünf oberösterreichischen Landesbanken ein. Pühringer richtete mehrere Appelle an die Finanzinstitute: Sie sollten bei der Schließung von Filialen und der Demontage von Geldautomaten vorsichtig vorgehen. Sparen müsse vernünftig bleiben: „Die Sparzinsen sollten angehoben werden und nahe der Inflation liegen.“
Diskutiert wurde auch der Plan der Europäischen Zentralbank (EZB), einen digitalen Euro zu entwickeln. Das Projekt wird von Bankenvertretern und Ökonomen kritisch gesehen. Das digitale Zahlungsmittel kann nur eine Ergänzung sein; Bargeld dürfe dadurch nicht eingeschränkt werden, sagt Pühringer. Generell würden die Senioren – die Jüngeren unter ihnen wären mit digitalen Bankgeschäften bestens vertraut – die Digitalisierung nicht ablehnen: „Es ist in Ordnung, wenn der Autokauf nur per Banküberweisung klappt, man muss aber weiterhin mit Bargeld bezahlen können.“ am Wurststand“, sagt Pühringer.
Bargeld mache in der Verfassung „wenig Sinn“.
Für Österreich gebe es rechtliche Möglichkeiten, sich das Geld zu sichern, sagt Anwalt Johannes Flume. Eine Verankerung in der Verfassung, wie sie ÖVP-Kanzler Karl Nehammer vorsieht, hält der Salzburger Universitätsprofessor allerdings für wenig sinnvoll. Die Verpflichtung zur Bargeldannahme ist im österreichischen Recht geregelt: „Die Regelung hat allerdings keine Zähne“, sagt Flume. Die Durchsetzung des Rechts auf Barzahlung, etwa wenn ein Restaurant nur Kartenzahlungen akzeptiert, ist praktisch unmöglich.
Auch wenn „kein Bargeld“ in Österreich immer noch die Ausnahme sei, sei das Thema durchaus relevant, sagt der Anwalt. Beispielsweise akzeptieren zwölf Prozent der Apotheken in den Niederlanden kein Bargeld mehr. Eine mögliche Lösung zur Bargeldsicherung: Der Gesetzgeber könnte der Österreichischen Nationalbank ein Sammelklagerecht einräumen – damit könnte der Anspruch auf Barzahlungen geltend gemacht werden.
Eine vom Seniorenverband in Auftrag gegebene IMAS-Studie zeigte, wie Oberösterreichs Senioren (über 60 Jahre) zum Thema Bargeld stehen:
- 77 Prozent davon besitzen eine Bankomatkarte und 23 Prozent eine Kreditkarte. Fast ein Fünftel besitzt weder eine Debitkarte noch eine Kreditkarte.
- Senioren mit Debit-/Kreditkarten gaben an, dass sie 70 Prozent ihrer durchschnittlichen wöchentlichen Einkäufe in bar bezahlten. Keiner der Befragten gab an, nur mit Karte zu zahlen.
- Bargeld hat bei oberösterreichischen Rentnern einen hohen Stellenwert: 84 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass Bargeld als Zahlungsmittel beibehalten werden muss.
- Wenn es ums Anlegen geht, sind Sparkonten und Sparkarten bei Senioren am beliebtesten. Informationen erhalten Senioren bei der regionalen Bankfiliale oder bei Verwandten und Freunden.
Was genau die EZB mit dem digitalen Euro plant und wie die Bezahlung ablaufen wird, lesen Sie hier.
Autor
Verena Mitterlechner
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