Wiener Weltraumfirma schickt ihren ersten Satelliten ins All

Wiener Weltraumfirma schickt ihren ersten Satelliten ins All

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Der österreichische Mini-Klimasatellit PRETTY des Wiener Raumfahrtunternehmens Beyond Gravity wurde am Montag an Bord einer europäischen Vega-Rakete erfolgreich ins All gebracht.

Erstmals trägt das Wiener Raumfahrtunternehmen Beyond Gravity Austria mit Sitz in Meidling die Gesamtverantwortung für eine Satellitenmission.

Gletschereis- und Ozeandaten

Österreichs fünfter Satellit wird künftig die Höhe des Gletschereises in Grönland oder die Wellenhöhe der Ozeane messen und den Einfluss des Weltraumwetters auf die Lebensdauer von Satelliten analysieren.

Der Start erfolgte – nach mehreren Verschiebungen – mit einer europäischen Vega-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof im südamerikanischen Kourou um 3:36 Uhr (mitteleuropäische Zeit). „Wir sind unglaublich erleichtert über den erfolgreichen Start“, sagte Andreas Dielacher, verantwortlicher Systemingenieur bei Beyond Gravity Austria, Österreichs größtem Raumfahrttechnikanbieter mit Sitz in Wien-Meidling. Dielacher verfolgte den Start zu Hause per Internet-Livestream.

Umaufban auf einer Höhe von 550 Kilometern

Zwei Stunden nach dem Start wurde PRETTY in einer Höhe von rund 550 Kilometern in seine Umlaufbahn entlassen. „Weitere 45 Minuten später werden seine vier Antennen und zwei Solarflügel automatisch entfaltet. Ob das perfekt funktioniert hat, werden wir in den nächsten Tagen erfahren“, sagte Dielacher.

In 90 Minuten um die Welt

Der Austro-Satellit PRETTY braucht rund 90 Minuten, um die Erde in 550 Kilometern Höhe zu umkreisen. „Unser Mini-Satellit wird mit mehr als 25.000 km/h um unseren Planeten rasen“, sagt Dielacher.

Der Satellit wurde von Beyond Gravity Austria als Hauptauftragnehmer gemeinsam mit der TU Graz und dem Labor Seibersdorf für die Europäische Weltraumorganisation ESA entwickelt.

Die Größe eines Schuhkartons

Nach einer „Aufwärmphase“ wird der etwa schuhkartongroße Minisatellit nach ein bis zwei Monaten seine ersten wissenschaftlichen Daten zur Erde senden. Die Bodenstation in Graz werde fünf bis sechs Mal am Tag mit dem Satelliten kommunizieren können, erklärt Andreas Hörmer, verantwortlicher Systemingenieur an der TU Graz.

70 Grad Hitze und minus 70 Grad Kälte

Die Bedingungen, unter denen der Klimasatellit PRETTY arbeiten wird, sind hart, beschreibt Andreas Dielacher von Beyond Gravity: „Im Weltraum herrscht einerseits ein Vakuum, also ein luftloser Raum, und andererseits ist der Satellit einem ausgesetzt verschiedenster Strahlung, wie zum Beispiel Infrarot- und UV-Strahlung, aber auch Röntgen- und Gammastrahlen. Zudem schwankt die Außentemperatur extrem, je nachdem, ob PRETTY in die Sonne blickt oder der Satellit vor allem auf der Schattenseite zwischen minus 70 Grad Celsius und plus 70 Grad Celsius aushalten muss.“

Die Auswirkungen dieses Weltraumwetters auf die empfindliche Elektronik von Satelliten ist auch das zweite Forschungsgebiet des PRETTY-Satelliten. „Satelliten arbeiten unter extremen Bedingungen im Weltraum. Sie sind kosmischer Strahlung ausgesetzt und Sonnenstürme können Satelliten beschädigen. „Einige der gerade ins All gestarteten Starlink-Internetsatelliten von Elon Musk wurden im Frühjahr letzten Jahres durch einen Sonnensturm unbrauchbar gemacht“, sagt Christoph Tscherne, Strahlungsresistenzexperte und Projektleiter für PRETTY bei Seibersdorf Laboratories.

PRETTY ist der dritte Satellit aus den Laboren der TU Graz und der fünfte Austro-Satellit im Weltraum.

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