“Unfug!” Billa-Chef fordert längere Öffnungszeiten

“Unfug!” Billa-Chef fordert längere Öffnungszeiten

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Billa/Bipa-Geschäftsführer Marcel Haraszti bekräftigt seine Forderung nach einer Verlängerung der Öffnungszeiten in den Geschäften.

Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti fordert von der künftigen Regierung ein stärkeres Engagement für den beschäftigungsintensiven Handel. „Österreich ist nicht nur ein Industrieland, wir sind auch ein Handelsland“, sagte der Billa/Bipa-Chef am Montag im Wirtschaftsjournalisten-Club. Haraszti plädiert dafür, die Ladenöffnungszeiten zu verlängern, die Lohnnebenkosten zu senken und die Flächennutzung zu erleichtern.

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Supermarktüberfall

„Der Handel ist immer der Bösewicht“

Der Rewe-Österreich-Chef wünscht sich mehr Wertschätzung für den Einzelhandel seitens Politik und Öffentlichkeit. Bei den Themen Bodenversiegelung und steigende Preise war die Kritik unberechtigt. „Der Handel ist immer der Bösewicht.“ Doch der Einzelhandel sei „ein Jobmotor in Österreich“, sagt Haraszti. Rund 620.000 Beschäftigte im Einzelhandel gibt es hierzulande, bei der Rewe Group Austria (Adeg, Billa, Billa Plus, Bipa und Penny) sind derzeit rund 47.000 Mitarbeiter beschäftigt, darunter rund 2.000 Lehrlinge. Derzeit hat Rewe über 2.600 offene Stellen.

Erweiterung von 72 auf 80 Wochenstunden

Der Rewe-Österreich-Chef drängt schon seit längerem auf eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten, beispielsweise eine Ausweitung von derzeit maximal 72 Stunden auf 80 Stunden zwischen Montag und Samstag. Die Öffnungszeitenregelung sei „nostalgischer Blödsinn“. Allerdings ist der Billa/Bipa-Geschäftsführer gegen eine generelle Sonntagsöffnung. Es genügen die sogenannten Tourismuszonen, die sonntags geöffnet sind.

© Getty Images

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Supermarktkasse

Als ersten Schritt wünscht sich Haraszti eine vollständige Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten für Selbstbedienungsboxen. Nach einem Beschluss des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) dürfen Nahversorgungscontainer ohne Mitarbeiter nur so lange geöffnet bleiben wie Supermärkte. In Österreich bestehe Bedarf an solchen Boxen, da es hierzulande rund 580 Gemeinden ohne Nahversorgung gebe, sagte der Billa/Bipa-Chef. In einer Billa-Box (60 Quadratmeter) mit Selbstbedienungskasse befinden sich rund 1.000 Artikel; Eine Box wird in Wiener Neudorf gegenüber der Rewe International-Filiale getestet.

Umsatzentwicklung: „Stabile Geschäftsentwicklung“

Mit der Umsatzentwicklung in Österreich ist der Firmenchef zufrieden. In diesem Jahr sei eine „stabile Geschäftsentwicklung“ zu verzeichnen. Details zur Geschäftsentwicklung wollte Haraszti nicht preisgeben. Die Trends zu Eigenmarken und Werbeartikeln einerseits und zu Bio, Regional, Vegetarisch und Vegan andererseits würden sich fortsetzen. Rewe verlor vor einigen Jahren seine Marktführerschaft im heimischen Lebensmittelhandel an Spar. Im laufenden Jahr liegt der Marktanteil von Spar bei 36,8 Prozent und der Marktanteil von Rewe mit Adeg, Billa und Penny bei 33,6 Prozent. Die Discounter Hofer und Lidl kommen auf einen Marktanteil von rund 23 Prozent. Der Rewe-Österreich-Chef sieht in der hohen Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel in Österreich kein Problem. „Es ist der härteste Wettbewerb, den es gibt. Wir geben uns gegenseitig nichts.“

© ALLE

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Foodora

Das Click & Collect-Geschäft wird ausgebaut

Billa gilt seit langem als Pionier im Online-Handel. Die Supermarktkette hat nun nach neun Jahren aus wirtschaftlichen Gründen die österreichweite Hauszustellung außerhalb des Großraums Wien eingestellt. Ab 1. Dezember ist die eigene Lieferung nur noch in Wien sowie Teilen von Niederösterreich und dem Burgenland möglich. Mit den beiden großen Lagern in Wien können nach Angaben des Firmenchefs 3 Millionen Menschen in Österreich erreicht werden. Das Click & Collect-Geschäft und die Zusammenarbeit mit dem Lieferdienst Foodora werden ausgebaut.

© BILLA AG / Robert Harson

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Billa Bauer

Millioneninvestitionen in Einzahlungsautomaten

Das ab dem 1. Januar 2025 geltende Einwegpfand für Plastikflaschen und -dosen bringt Veränderungen für Händler, Getränkehersteller und Verbraucher. Rewe hat in Österreich einen „zweistelligen Millionenbetrag“ in Pfandautomaten und räumliche Anpassungen investiert. Bis zum Ende des ersten Quartals nächsten Jahres dürfen Getränkehersteller ihre Waren, die noch keine Pfandmarke tragen, an den Handel ausliefern. Dieser kann die Ware bis zum Jahresende verkaufen. Das Nebeneinander von Pfandflaschen und Pfanddosen und Altware ohne Pfand kann für manche Kunden verwirrend sein. Während der Übergangsphase sollten Billa-Mitarbeiter bei Fragen zum Pfandsystem vor Ort in der Nähe des Pfandautomaten sein.

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