Der Migra-Kind-Stempel: Tekla Scharwaschidze | Vol at

Der Migra-Kind-Stempel: Tekla Scharwaschidze | Vol at

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Mathe-Profi werden, Schach: „Richtig coole Kurse“ wie diese waren einheimischen Studenten vorbehalten, sagt die 24-jährige Tekla Scharwaschidze zu WZ-Moderatorin Petra Tempfer, die gemeinsam mit WZ-Moderator Mathias Ziegler durch diese Folge führt. Die Kinder mit einer nichtdeutschen Muttersprache wurden automatisch nur in Sonderpädagogikklassen untergebracht.

Dadurch sei der Druck, sich doppelt beweisen zu müssen, gestiegen, sagt Scharwaschidze, der im Alter von drei Jahren aus Georgien nach Österreich kam und noch immer keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzt. Dies zu erreichen ist für sie ein Kampf um Anerkennung.

Sie möchte ihrer eineinhalbjährigen Tochter sagen, „dass wir viel, viel mehr sind als unsere Noten und unsere Leistungen.“ Es gehe um psychische Gesundheit „und darum, stolz auf das zu sein, was uns zu dem macht, was wir sind“.

Tekla Scharwaschidze im Podcast-Studio mit Petra Tempfer.
Tekla Scharwaschidze (l.) im Podcast-Studio mit WZ-Redakteurin Petra Tempfer.

© WZ/Mathias Ziegler

Produziert von „hört, hört!“.


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Informationen und Quellen

Gesprächspartner

Tekla Scharwaschidze ist 24 Jahre alt und kam mit drei Jahren aus Georgien nach Österreich. Derzeit absolviert sie ihr Bachelorstudium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien und absolviert parallel eine Ausbildung zur Mental-, Kommunikations- und Ausdruckstrainerin, um sich selbstständig zu machen. Scharwaschidze ist auch Influencer auf Instagram (@ttekusha) und TikTok (@yourultimaterguide), wo sie fast 47.000 Follower hat. Scharwaschidze unterstützt in ihren Beiträgen aktives Lernen und den Aufbau mentaler Stärke. Sie ist verheiratet und hat eine Tochter.

Daten und Fakten

  • Am 1. Jänner 2024 lebten in Österreich rund 1,8 Millionen Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft (Statistik Austria).

  • Rund 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler in Österreich hatten im Schuljahr 2021/22 kein Deutsch als Muttersprache (Bildung in Zahlen von Statistik Austria, Seite 184).

  • Die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft setzt die Erfüllung der allgemeinen Einbürgerungsvoraussetzungen und das Vorliegen einer bestimmten Aufenthaltsdauer voraus. Außerdem muss ein entsprechender Antrag gestellt werden. Zu den Anforderungen zählen beispielsweise Integrität, eine ausreichend gesicherte Existenzgrundlage, Grundkenntnisse der demokratischen Ordnung, der Geschichte Österreichs und Kenntnisse der deutschen Sprache (oesterreich.gv.at).

  • Zur doppelten Staatsbürgerschaft: Eine wichtige Ausnahme vom Grundsatz der Vermeidung doppelter oder mehrfacher Staatsbürgerschaften im österreichischen Staatsbürgerschaftsrecht ist der Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft durch Abstammung. Mit der Geburt erwirbt das Kind neben der österreichischen Staatsbürgerschaft automatisch (gesetzlich) auch eine weitere Staatsbürgerschaft – etwa durch Abstammung vom anderen Elternteil („ius sanguinis“) oder durch Geburt in einem Staat (wie z. B. den USA), in dem das Kind die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt Es gilt das Territorialitätsprinzip („ius soli“) – dann liegt kein Verlust der österreichischen Staatsbürgerschaft vor, sondern das Kind besitzt zwei Staatsbürgerschaften (oesterreich.gv.at).

  • Die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft kostet für den Antrag etwa 130 Euro und für die Verleihung selbst 1.100 bis 1.500 Euro (wien.gv.at).

  • Im Rahmen der Österreichischen Jugendstrategie setzt das Bundeskanzleramt folgendes Jugendziel um: Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund werden bei ihrer erfolgreichen Integration unterstützt und ihre Potenziale in der Gesellschaft gefördert. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung junger Frauen (Bundeskanzleramt).

  • Die ehemalige Sowjetrepublik Georgien (früher auch Grusien oder Grusinien genannt) ist seit 1991 unabhängig. Seitdem liegt Georgien mit Russland im Streit um die Provinzen Abchasien und Südossetien, der 2008 im Kaukasuskrieg gipfelte. Auch die Nachbarschaft Georgiens ist unruhig: Armenien und Aserbaidschan stehen im ständigen Konflikt um die Region Berg-Karabach. Und die russische Invasion in der Ukraine am 24. Februar 2022 hat auch in Georgien, das direkt am Schwarzen Meer liegt und im Norden an Russland grenzt, neue Ängste geweckt. Deshalb hat der „Balkon Europas“ (wie sich das Land selbst nennt) zeitgleich mit der Ukraine und Moldawien einen Antrag auf Beitritt zur EU gestellt. Im Dezember 2023 wurde dem Land der EU-Kandidatenstatus zuerkannt, doch seitdem ist der Beitrittsprozess ins Stocken geraten und liegt nun auf Eis, nicht zuletzt wegen autoritärer Tendenzen in dem Land, das seit drei Jahrzehnten einen Kampf gegen die Korruption führt. Am 26. Oktober 2024 wählte Georgien ein neues Parlament. Die zunehmend autoritäre und russlandfreundliche Regierungspartei Georgischer Traum gewann mit einer absoluten Mehrheit von 54 Prozent der Stimmen. Georgiens Präsidentin Salome Surabishvili und die Oppositionsparteien bezweifeln das Ergebnis ebenso wie die USA und viele EU-Länder kritisieren den Wahlprozess.

Quellen

Das Thema in der WZ

Das Thema in anderen Medien



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