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Die Wiener Sängerknaben schließen „die letzte Lücke, die bei den Mädchen bestand“: „Die Sängerinnen gibt es schon länger. Im September können sie nun die Unterstufe besuchen“, sagte Sängerknabenpräsident Erich Das gab Arthold auf einer Pressekonferenz am Donnerstag bekannt. Bisher wurden die Mädchen extern unterrichtet. Ihre Einbeziehung ist ein Zeichen für Chancengleichheit. Ab Frühjahr 2025 gehen die Chormädchen auch auf Tournee. Ohne Jungs.
Immer noch getrennte Chöre
Dass es weiterhin getrennte Chöre geben werde, habe mit der Stimmentwicklung und der Chorliteratur zu tun, erklärte der künstlerische Leiter Erasmus Baumgartner. Nicht jede Literatur ist für Chormädchen geeignet, aber es gibt genügend Literatur, die nur sie singen können. Die Einbeziehung von Chormädchen in das Lehrsystem sollte als Schritt in Richtung Gleichberechtigung gesehen werden.
800.000 Euro Akuthilfe
Im vergangenen Dezember erhielt der Knabenchor 800.000 Euro Soforthilfe vom Bund, um den Betrieb aufrechterhalten zu können. Damals hieß es, man werde in den kommenden Monaten eine nachhaltige Lösung entwickeln. Vor drei Wochen habe es eine Diskussion mit dem Ministerium für Kultur und Bildung sowie der Stadt Wien gegeben, hieß es heute. Ein weiteres soll folgen. Auch wenn die Art der nachhaltigen Finanzierung noch diskutiert werde, „ist die Botschaft angekommen“. Ein weiteres Argument dafür soll der neue Standort des Campus Augarten sein.
Gemeinsames Singen schult die Fähigkeit zur Rücksichtnahme aufeinander und sei in unserer vom Krieg geprägten Zeit unerlässlich, sagte Arthold. „In diesem Alter lernt man Toleranz und Respekt. Wir haben auch ukrainische Flüchtlingskinder.“ Das Gemeinschaftsgefühl ist keine leere Floskel, es wird gelebt. „In einem Chor gibt es einen ukrainischen Jungen und einen russischen Jungen, und sie sind beste Freunde.“
39 verschiedene Nationen
39 verschiedene Nationen hat der Knabenchor im Laufe der Jahre vertreten. Der Vorstand ist männlich dominiert. Dies liegt daran, dass die stimmberechtigten Vorstandsmitglieder das 29. Lebensjahr vollendet haben und für den Knabenchor gesungen haben müssen, sagte Schulleiter Hans-Christian Granaas in einem Interview. Es wird daher noch eine Weile dauern, bis die Vielfalt, die unter den Gesangsschulkindern vertreten ist, in gleichem Maße im Vorstand ankommt. Auch hier würden die Chormädchen nachhaltige Veränderungen versprechen.
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