“Skandal-Profi” Grüll will Leistungen sprechen lassen

“Skandal-Profi” Grüll will Leistungen sprechen lassen

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Rapids Marco Grüll setzte bei seinem Comeback nach Ablauf seiner Sperre mit drei Toren ein Zeichen. Der 25-Jährige, den die deutschen Medien im Zuge der homophoben Ausrutscher der Grün-Weißen als „Skandal-Profi“ betitelten, verhalf seiner Mannschaft zu wichtigen Punkten in der Bundesliga. „Natürlich fühlt es sich gut an. Ich habe mich gefreut, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte Grüll am Sonntag nach dem 3:0-Sieg beim TSV Hartberg. Seine Leistungen sollen auch in Zukunft im Mittelpunkt stehen.

Nach dem 3:0-Sieg von Rapid im Wiener Derby gegen Österreich am 25. Februar äußerten Grüll und andere Spieler und Fans homophobe und andere verunglimpfende Sprechchöre, die sich gegen die Violetten richteten. Handyvideos davon machten schnell die Runde. Der Bundesliga-Strafsenat sperrte Grüll wegen Diskriminierung zunächst für sechs Pflichtspiele, davon drei unbedingt. Nach einer Berufung wurde die Anzahl der Spiele um eins reduziert.

Der Offensivspieler, der im Sommer zu Werder Bremen wechseln wird, entschuldigte sich öffentlich für sein Verhalten und erhielt Unterstützung von seinem Verein. Doch sein Image war zu diesem Zeitpunkt bereits beschädigt. In Deutschland lösten die Berichte über den Rapid-Rüpel – auch in der Bild-Zeitung – großes Echo aus. Die Werder-Fans, denen Antidiskriminierung und eine offene Fankultur extrem wichtig sind, rümpften die Nase über den kommenden Neuzugang. Die Verantwortlichen des Vereins zitierten Grüll mit einem Gespräch, über das nichts an die Öffentlichkeit gelangte. Sicher ist, dass der Österreicher im neuen Umfeld einiges an Überzeugungsarbeit leisten muss.

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick reagierte, indem er keinen der betroffenen Rapid-Spieler für die März-Länderspiele gegen die Slowakei und die Türkei einberufen hat. Bei der Bekanntgabe des Kaders versicherte der Deutsche zudem, dass die Tür noch nicht endgültig geschlossen sei. Dies wäre für Grüll im Hinblick auf den EM-Kader besonders wichtig, zumal die hochkarätigen Optionen im Angriff nicht besonders offensichtlich sind und mehrere Kandidaten wie Andreas Weimann, Maximilan Entrup, Manprit Sakaria und Junior Adamu um die Plätze kämpfen. Grüll musste tatenlos zusehen, wie Weimann und Entrup in Teamuniform punkteten.

Auch für die Rapid-Mannschaft stellten die Sperren von Grüll, Guido Burgstaller und anderen einen Wendepunkt dar. Danach gab es drei Spiele lang keinen Sieg. Bis Ostersonntag, als das Auswärtsspiel in Hartberg anstand und Grüll zum ersten Mal in seiner Profikarriere drei Tore schoss. „Das ist wirklich eine Premiere. Es war das erste Mal, dass ich drei Tore geschossen habe“, sagte er. „Natürlich bin ich froh, dass ich nach der Sperre zurückkomme.“ Grüll hielt den Kampf um die besseren internationalen Plätze spannend. Als Vierter liegt Rapid einen Punkt hinter dem LASK.

Von außen betrachtet sei das Spiel kein großer Fußballgenuss gewesen, „aber am Ende zählte heute das Ergebnis, und es hat funktioniert“, sagte der neue Torschützenkönig. „Wenn wir auswärts in Hartberg 3:0 gewinnen, müssen wir uns nicht auf die Suche nach dem Haar in der Suppe machen“, sagte Rapid-Trainer Robert Klauß, der in Burgstallers Abwesenheit Grüll als nominellen Alleinführer nominiert hatte. „Wir wussten, dass er das spielen kann“, sagte der Deutsche.

„Ich freue mich riesig für ihn, dass er uns nach seiner Abwesenheit vom Spielfeld so direkt weiterhelfen konnte und sich auch dafür belohnt hat“, betonte Klauß. Der Cheftrainer hofft, dass Grüll seine Form halten kann. Am Mittwochabend steht das Cup-Halbfinale beim DSV Leoben an, am Sonntag müssen die Hütteldorfer beim Tabellenführer Red Bull Salzburg antreten. Sollte Grüll im alles entscheidenden April mit seinem Monsterprogramm ein oder zwei Mal als Matchwinner glänzen, wären das auch in seinem eigenen Fall die besten Argumente im Hinblick auf die anderen Baustellen, die er eröffnet hat.

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