Mehr Notfälle in Wien bei Drogen- und Medikamentenmissbrauch

Mehr Notfälle in Wien bei Drogen- und Medikamentenmissbrauch

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Der Wiener Berufsrettungsdienst verzeichnet einen starken Anstieg der Einsätze im Zusammenhang mit Drogen- und Medikamentenmissbrauch. Das zeigt eine vergleichende Auswertung der Anwendungszahlen für Erwachsene, Personen unter 18 Jahren und Patienten unbekannten Alters aus den Jahren 2018 und 2023, die der APA vorliegt. Vor diesem Hintergrund spricht die Blaulichtorganisation von einem „kontinuierlichen Anstieg in allen Altersgruppen“ bei Medikamenten und illegalen Substanzen.

Im Jahr 2023 hat sich die Zahl der Anzeigen wegen Drogenvergiftung bei Erwachsenen im Fünfjahresvergleich fast verdoppelt, mit einem Anstieg von 1.121 auf 2.224. Bei den unter 18-Jährigen verdreifachten sich die Einsätze in dieser Kategorie sogar von 75 Einsätzen im Jahr 2018 auf 231. Auch bei Menschen, deren Alter nicht bekannt ist, verzeichnet die Rettung einen starken Anstieg: Im Jahr 2018 wurden 239 Einsätze verzeichnet, gegenüber 506 im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Ein ähnlicher Trend ist auch bei Drogenvergiftungen zu beobachten. Bei den Erwachsenen stieg die Zahl in diesem Bereich im vergangenen Jahr auf 2.190, ein Plus von 39,5 Prozent. Doch vor allem bei den unter 18-Jährigen explodierten die Zahlen. Bis 2023 hat sich die Zahl der Einsätze von 149 auf 390 mehr als verdoppelt. Statistiken zeigen auch einen Anstieg bei Patienten ohne bekanntes Alter, mit 71 Operationen im Jahr 2018 und 137 im Vorjahr.

Die Symptome einer Drogen- oder Medikamentenvergiftung können je nach Art der Substanz unterschiedlich sein. „Es kann schwierig sein, einen drogenkranken Menschen zu erkennen, weil viele Betroffene ihre Sucht geheim halten oder versuchen, sie zu verheimlichen und die Einnahme zu leugnen“, sagte Oberarzt Bernhard Schefzick vom Berufsrettungsdienst der APA.

Es gibt jedoch einige grundlegende Anzeichen, an denen auch Laien einen Drogennotstand erkennen können. „Das Vorhandensein von Einstichstellen, verstreuten Medikamentenpackungen, Trinkflaschen oder Spritzen kann auf Drogenmissbrauch hinweisen.“ Darüber hinaus sind Bewusstseinsveränderungen wie Schläfrigkeit, Schwindel, Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit, aber auch Verwirrtheit, Orientierungslosigkeit und Atembeschwerden mögliche Hinweise auf eine Vergiftung oder Überdosierung. Auch ein unregelmäßiger Herzschlag kann auf einen Drogennotfall hinweisen, ebenso wie verengte oder erweiterte Pupillen sowie rote, glasige Augen auf verschiedene Substanzen hinweisen können. Auch Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen sind mögliche Symptome.

Bei Verdacht auf einen Medikamentennotfall empfiehlt der Arzt, schnellstmöglich Alarm zu schlagen. „Rufen Sie sofort den Notruf an und fordern Sie Hilfe von professionellen Rettungskräften an“, sagte der Leiter der Intensivtransportabteilung während der Rettung. „Es ist wichtig, schnell zu handeln, um das Leben des Betroffenen zu retten.“ Der Arzt rät, bis zum Eintreffen der Rettung Informationen zu sammeln – „wann, was und wie viel der Betroffene zu sich genommen hat.“ Besonders wichtig: „Versuchen Sie, kein Erbrechen herbeizuführen.“ „Andernfalls besteht Erstickungsgefahr.“ Schefzick fügt hinzu, dass diese Anzeichen auch auf andere Krankheiten hinweisen könnten. Es sei daher wichtig, „keine voreiligen Schlüsse zu ziehen“.

Die Wiener Sucht- und Drogenkoordination teilte der APA mit, dass es keinen signifikanten Anstieg des Konsums illegaler Drogen gegeben habe, sondern dass der Medikamentenkonsum generell zugenommen habe. „Per se handelt es sich hierbei nicht um ein Verzehrproblem, wenn es auf Rezept und unter ärztlicher Anweisung erfolgt“, sagt Geschäftsführer Ewald Lochner. Allerdings stellen Versuche einer Selbstmedikation ein Problem dar.

Auch der Konsum unter Risikogruppen sei riskanter geworden, so der Experte, der vom Mischkonsum spricht. „Das hat mit der gesellschaftlichen Situation zu tun: Pandemie, Inflation, Kriege und die Klimakrise sind Faktoren, die besonders gefährdete Gruppen stärker treffen.“ Gerade bei jungen Menschen sehe man eine Gruppe, „die psychisch sehr belastet ist“. Als verstärkender Faktor wirkt auch die Tatsache, dass die Pubertät heutzutage in der Regel früher beginnt und auch der Probekonsum früher erfolgt. Es fehle an Risikobewusstsein, sagte Lochner.

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