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Das gab Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch am Samstag auf X (ehemals Twitter) bekannt. Angehörige und Unterstützer des Oppositionellen forderten seit Tagen von der russischen Führung die Übergabe des Toten, damit ihm ein menschenwürdiges Begräbnis ermöglicht werde. Nawalny starb am Freitag vergangener Woche in einem sibirischen Gefangenenlager.
Jarmysch sagte, dass nun die Beerdigung vorbereitet werden müsse. „Wir wissen nicht, ob die Behörden es zulassen werden, wie es die Familie will und wie Alexei es verdient“, sagte die Sprecherin. Ljudmila Nawalnaja hatte zu einer öffentlichen Beerdigung aufgerufen, damit nicht nur die Familie, sondern auch Anhänger den russischen Oppositionsführer verabschieden könnten. „Wir werden hierzu Informationen bereitstellen, sobald sie vorliegen“, sagte Jarmysch. Zuvor hatte es geheißen, dass Nawalnys Mutter eine Beerdigung auf dem Chowanskoje-Friedhof wünschte, der größten der mehr als 100 Ruhestätten der russischen Hauptstadt.
Die Witwe und die Tochter forderten die Rückgabe der Leiche
Nawalnys Witwe Julia und seine Tochter Darja hatten zuvor in Videos an den Kreml appelliert, die Leiche des Oppositionsführers zu übergeben. „Geben Sie uns den Leichnam meines Mannes zurück. Wir wollen eine Trauerfeier abhalten und ihn auf humane Weise in der Erde begraben, wie es im orthodoxen Christentum üblich ist“, sagte Julia Nawalnaja am Samstag in einem sechsminütigen YouTube-Video.
Schwere Vorwürfe erhob sie auch gegen Kremlchef Wladimir Putin, den zahlreiche westliche Politiker ebenfalls für den Tod Nawalnys verantwortlich machen. Putin sei persönlich für den Verbleib der Leiche verantwortlich, sagte Nawalnaja. Er foltert Nawalny wie schon zu seinen Lebzeiten zu Tode. „Kein wahrer Christ könnte jemals das tun, was Putin jetzt mit Alexeis Körper tut.“ Ihr Mann hingegen war ein gläubiger Christ, der auch im Gefängnis in die Kirche ging und die Fastenzeit feierte. Nawalnys politisches Engagement war von christlichen Werten inspiriert.
„Gib Oma den Körper meines Vaters“, schrieb Nawalnys Tochter Darja am Samstag im sozialen Netzwerk X (ehemals Twitter). Ihre Großmutter Ljudmila Nawalnaja sagte am Donnerstag in einem Video, dass Putins Behörden sie zu einer geheimen Beerdigung zwingen wollten und drohten, der Leiche Schaden zuzufügen. Nawalnys Witwe warf Putin vor, Alexeis Mutter weiterhin zu quälen und sie brechen zu wollen.
„Kein wahrer Christ könnte tun, was Putin jetzt tut“
Obwohl Putin in russisch-orthodoxen Kirchen mit einer Kerze in der Hand posiert und Ikonen küsst, sei er tatsächlich von Hass und Rachegelüsten getrieben, sagte Julia Nawalnaja. „Nein, es ist nicht einmal Hass, es ist Satanismus, Heidentum.“ Aber beim Glauben geht es um Güte, um Barmherzigkeit, um Erlösung. „Und kein wahrer Christ könnte jemals das tun, was Putin jetzt mit dem toten Alexei tut.“
Gleichzeitig verurteilte der 47-Jährige Putins Krieg gegen die Ukraine, für den er auch die Kirche nutzte. Der Kremlchef führt den Feldzug gegen den Westen, indem er sich auf traditionelle Werte verlässt. „Aber man tötet einfach, bombardiert nachts schlafende Zivilisten mit Raketen, die in der Kirche gesegnet wurden“, sagte Navalnaya. Der Patriarch der Russisch-Orthodoxen Kirche, Kirill, ist ein Vertrauter Putins und ein glühender Befürworter des Krieges gegen die Ukraine. Geistliche segnen Raketen wiederholt öffentlich.
Nach Angaben der Behörden starb Nawalny am 16. Februar im Straflager mit dem inoffiziellen Namen „Arctic Wolf“ in der sibirischen Arktisregion Jamal. Die Umstände seines Todes sind unklar. Der durch den Giftanschlag und die wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll bei einem Rundgang über den vereisten Gefängnishof zusammengebrochen sein und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. Laut Nawalnys Team werden in der Sterbeurkunde „natürliche“ Ursachen genannt.
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