Zwei Jahre nach dem russischen Überfall sieht es für Kiew nicht rosig aus.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verkündete im Februar 2023, dass das kommende Jahr den Sieg über Russland bringen werde. Heute ist die Siegesgewissheit dahin. Die ukrainische Sommeroffensive ist gescheitert und die Armee befindet sich in der Defensive. Es herrscht Munitionsmangel, die Unterstützung aus dem Westen bröckelt und die militärische Überlegenheit Russlands wird spürbar. Und ein Ende des Krieges ist nirgendwo in Sicht.

Wie ist die Situation an der Front?

Die vielgepriesene ukrainische Offensive, die den Sieg bringen sollte, ist nach anfänglichem Minimalerfolg ins Stocken geraten. Auch die Ukrainer sind damit nicht einverstanden. Nun sieht alles danach aus, als würden sich die Kräfteverhältnisse zugunsten der russischen Angreifer drehen, wie Armeeexperte Albin Rentenberger in einem WZ-Podcast betonte. Die ukrainische Armee musste die symbolische Frontstadt Awdijiwka räumen, da die akute Gefahr bestand, dass die Kämpfer dort von russischen Einheiten umzingelt würden. Russland konnte die Lufthoheit erlangen. Der Abzug verlief offenbar nicht so geordnet, wie Kiew behauptete. Dies berichtete kürzlich die ansonsten sehr gut informierte New York Times. Verletzte mussten zurückgelassen werden und viele Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft. Russland steht kurz davor, die Initiative zu ergreifen. Die entscheidende Frage ist, ob die rückwärtigen Stellungen der ukrainischen Armee gut ausgebaut und unterhalten sind.

Wie hoch sind die ukrainischen und russischen Verluste nach zwei Jahren?

Es ist ein brutaler Zermürbungskrieg, die Rede ist von einer „Knochenmühle“ – ein Ausdruck aus dem Ersten Weltkrieg. Britische und US-amerikanische Geheimdienste sprechen von rund 100.000 toten russischen Soldaten, viele weitere seien verletzt worden. Über 2.000 russische Panzer sollen zerstört worden sein. Es wird allgemein angenommen, dass die russischen Verluste etwa doppelt so hoch sind wie die ukrainischen. Die genauen Zahlen können nicht ermittelt werden. Sie sind auf beiden Seiten Staatsgeheimnisse. Auch westliche Schätzungen sind mit Vorsicht zu genießen; Die russischen Verluste werden in der Regel überbewertet, da das Ziel darin besteht, der russischen Propaganda entgegenzuwirken.

Was ist militärisch für 2024 zu erwarten?

Den meisten Militärexperten zufolge werden die Ukrainer in die Defensive gehen und versuchen, ihre Stärke zu bewahren. Dieser Ansicht ist auch Bundeswehrexperte Rentenberger. Kiew hat zu wenige Soldaten. Außerdem herrscht ein eklatanter Mangel an Munition. Zunächst werden beide Kriegsparteien mit der gefürchteten Schlammperiode am Ende des Winters konfrontiert. Die Nachschubwege sind blockiert und die Angriffe stecken im tiefen Schlamm fest. Auch im Jahr 2024 wird es zu einem Zermürbungskrieg kommen, wobei die Verluste für Russland weiterhin höher sein werden als für die Ukraine. Es ist auch davon auszugehen, dass der Munitionsmangel in der Ukraine in den nächsten Monaten behoben wird. Ein weiterer Vorteil für die Verteidiger besteht darin, dass ihre Soldaten besser ausgebildet sind als die russischen. Die Ukrainer werden versuchen, Russland durch den koordinierten Einsatz von Marschflugkörpern und Drohnen zu schaden. Russland setzt weiterhin auf seine Artillerie- und Bevölkerungsüberlegenheit, greift aber auch mit einer Drohnen-Armada an.

Bröckelt die Unterstützung des Westens für die Ukraine?

Nach zwei Kriegsjahren gibt es in Russland, aber auch in der westlichen Unterstützung für die Ukraine Abnutzungserscheinungen. Die Slowakei hat nach dem Wahlsieg des Linkspopulisten Robert Fico die Waffenlieferungen eingestellt. Andererseits versorgt Dänemark die Ukraine mit sämtlichen Vorräten an Artilleriemunition. Aber was noch wichtiger ist: Die USA verursachen Probleme. Anhänger des Präsidentschaftskandidaten Donald Trump verzögern die Freigabe von 60 Milliarden Dollar für die Ukraine. Die Republikaner in der zweiten Kammer des US-Kongresses sind optimistisch, dass das Paket zumindest in modifizierter Form verabschiedet werden kann. Die Frage ist, ob Europa das Versäumnis der USA, die Ukraine zu unterstützen, kompensieren kann, wenn Donald Trump die Wahlen im November gewinnt.

Welche Schlussfolgerungen zieht Österreich aus dem Krieg unweit seiner Grenzen?

Angesichts des Krieges hat die Bundesregierung beschlossen, die Bundeswehr aufzurüsten. Zuletzt wurden 225 neue Radpanzer vom Typ Pandur für 1,8 Milliarden Euro angeschafft. Die Angst vor Russland ist so groß, dass es keine Proteste dagegen gibt. Die Armee legte außerdem den Bericht „Risk Image 2024“ vor, der die geopolitischen Aussichten düster einschätzt. Unter anderem wird die Gefahr einer Konfrontation zwischen der EU und Russland als „sehr hoch“ beschrieben.

Wie lange wird der Krieg in der Ukraine dauern?

Selbst die größten Optimisten können derzeit keine Anzeichen für ein mögliches Friedensabkommen oder zumindest einen Waffenstillstand erkennen. In den deutschen Medien teilt unter anderem der deutsche Militärhistoriker Sönke Neitzel diese Ansicht. Kiew will den Angreifern keine Zugeständnisse machen und keine Gebiete im Osten abtreten. Ein solches Zugeständnis würde nur dazu führen, dass Russland kurz darauf erneut angreift, heißt es. Auch Russland unter dem Kreml und Warlord Wladimir Putin denkt nicht an ein Ende der Kämpfe. Die internationalen Sanktionen konnten Russland bisher nicht zum Aufgeben zwingen, und die hohen Verluste an Menschenleben und Material sind kein Grund für den Kreml, aufzugeben.

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