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Die Regierungen Griechenlands und der Türkei planen ein bilaterales Migrationsabkommen. Nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums sind in diesem Jahr bereits fast 200.000 Menschen ohne gültige Reisedokumente aus der Türkei auf die griechischen Ägäisinseln gekommen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.
Nachdem am Freitag auf den Inseln Lesbos, Samos, Pserimos, Farmakonisi, Leros, Symi und Rhodos erneut Hunderte Migranten festgenommen wurden, betonten beide Seiten, dass sie an einem bilateralen Abkommen arbeiteten. Dies sei auch bei einem kürzlichen Treffen zwischen dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vereinbart worden, berichteten griechische Medien. „Wir streben eine Einigung an, das Klima ist dafür günstig“, sagte der griechische Migrationsminister Dimitris Kairidis. Er bezog sich dabei auf jüngste Schritte, um die beiden verfeindeten Nachbarländer einander anzunähern. In den letzten Jahren konnten sie mehrfach militärische Konfrontationen nur knapp vermeiden. Mitte September betonten Mitsotakis und Erdogan ihre Bereitschaft zu einer Einigung und diskutierten auch über Migration. „Die Zusammenarbeit der Türkei ist von wesentlicher Bedeutung, um die Migrationsströme zu reduzieren“, sagte der griechische Premierminister. Die Türkei nahm 2.140 Migranten zurück. Nach Angaben von Diplomaten appellierte er an Erdogan, von Schmugglern organisierte Bootsfahrten von der türkischen Küste zu den griechischen Inseln möglichst einzuschränken, um sie zu verhindern. Auf Grundlage einer Vereinbarung mit der Europäischen Union hat die türkische Regierung seit 2016 rund 2.140 Migranten zurückgenommen, die zuvor irregulär auf den griechischen Inseln angekommen waren. Laut „Bild“ zahlte die EU pro zurückgekehrter Person knapp 4,7 Millionen Euro. Umgekehrt nahm sie bis Februar 2023 37.397 Migranten aus der Türkei auf. Seit 2020 weigert sich die türkische Regierung jedoch mit der damaligen Begründung der Corona-Pandemie, Migranten wieder aufzunehmen. Die griechisch-türkische Erklärung zur Migrationspolitik soll am 7. Dezember bei einem Treffen in Thessaloniki unterzeichnet werden. Hauptinhalt soll eine engere Zusammenarbeit der Küstenwachen beider Länder und die Sicherung der Landesgrenze im Norden sein. Grund für das schwierige Verhältnis zwischen Griechenland und der Türkei ist ein Streit um Hoheitsrechte und Gasreserven im östlichen Mittelmeer. Darüber hinaus stellten der türkische Präsident und viele seiner Minister die Souveränität Griechenlands über Dutzende ägäische Inseln in Frage – darunter Rhodos und Lesbos. Die Hilfe Griechenlands beim Erdbeben Anfang Februar trug zur Entspannung der Beziehungen bei.
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